Teures Spielzeug oder geniale Erfindung?

Kapitän Nemo würde vor Neid erblassen – und auch James Bond käme wohl aus dem Staunen nicht mehr heraus: ein U-Boot, das über Seiten- und Heckflü­gel verfügt? Oder ist das futuristisch anmutende Gefährt, das sich beinahe lautlos durch die Tiefen der Ozeane bewegt, doch eher ein Gleitflugzeug?

Sir Richard Branson gab dem Unterwassergefährt den Namen „Necker Nymph“. Damit erweitert der Gründer der Firma Virgin Records und abenteuerlustige Milliardär seine luxuriöse Spielzeugsammlung, zu der auch ein Edel-Katamaran, eine Luxus-Insel auf den British Virgin Islands sowie ein Formel-Eins-Team, Space-Shuttles und ein Tiefsee-U-Boot gehören. Das mit einem offenen Cock­pit ausgestattete Mini-U-Boot kann bis zu 40 Meter tief tauchen und erreicht dabei eine Höchstgeschwindigkeit von sechs Knoten. Durch Windschutzscheiben gegen den Strömungsdruck geschützt finden drei Personen inklusive des Piloten in bequemen Schalensitzen Platz. Bis zu zwei Stunden dauert ein Tauchgang; maximal vier können inner­halb eines Tages absolviert werden.

Um an einem Tauchgang teilnehmen zu können, müssen die Passagiere keine Tauch-Qualifikation besitzen. Wer mit dem üblichen Tauch-Equipment noch nicht vertraut ist, wird darin ent­sprechend geschult. Selbstverständlich verfügt die „Necker Nymph“ über ausreichende Atemgasvorräte; beinahe überflüssig zu erwähnen, dass die sicherheitstechnischen Standards höchste Priorität genießen. Der Unternehmer Branson wird die Jungefernfahrt Ende Februar 2010 mit dem U-Boot selbst durchführen. Auch auf die Umweltverträglichkeit hat man bei der Konstruktion des ultraleichten, fliegenden U-Boots besonderen Wert gelegt. Weder durch Lärmemissionen noch durch zuviel Licht wird das Ökosystem der Unterwasserwelt gestört – und weil die „Necker Nymph“ eine wendige Schwimmerin ist, läuft sie auch nicht Gefahr, auf einem Riff zu stranden. Preis für das exquisite Unterwasser-Vergnügen: 25 000 US-$ pro Woche. Mehr Infos findet ihr auf www.deepflight.com.