BP kann Ölaustritt stoppen

Das Abdichten des Lecks wurde nach der Installation eines neuen Abdichtzylinders („Capping Stack“), der mit drei Absperrschiebern versehen ist, möglich. Diese Ventile wurden nach und nach verschlossen, bis schließlich kein Öl mehr austrat. Dieser Verschluss ist allerdings nur eine Test, um festzustellen, ob sich der Druck im System verändert. Sollte es zu einem Druckabfall kommen, würde dies bedeuten, dass Öl an einer anderen Stelle austritt. Außerdem soll die Gefahr bestehen, dass durch den hohen Druck neue Lecks in dem defekten System, wie zum Beispiel dem Blowout-Preventer, entstehen können.

Warten auf die Entlastungsbohrungen
Ein endgültiger Verschluss mit dem neuen Zylinder ist nicht geplant – er ist nur eine vorübergehende Lösung. Nach Abschluss der Tests soll das Öl höchstwahrscheinlich auch wieder an die Wasseroberfläche transportiert und entsorgt werden. Bei einem Hurrikan ließe sich der Zylinder aber eventuell wieder verschließen, wenn die Ölauffangschiffe wegen der Wetterlage nicht operieren können. Der endgültigen Verschluss des Bohrlochs soll über die beiden Entlastungsbohrungen vorgenommen werden, die seit mehreren Wochen bereits laufen. Die Arbeiten hierzu sind für August geplant. Bisher sind schätzungsweise 700 Millionen Liter Öl aus dem Bohrloch der versunkenen Bohrinsel Deepwater Horizon ausgetreten. In der Videosequenz von CNN wird die Montage und der Aufbau Abdichtzylinders erläutert.

In dem folgenden CNN-Interview wird BP-Manager Doug Suttles zu den ersten Ergebnissen des Tests befragt.

Veränderungen im Meeresboden?
Während des Tests führt BP auch seismische Untersuchungen des Meeresbodens in Bohrlochnähe durch, um zu überprüfen, ob sich das Öl durch den hohen Druck eventuell einen anderen Weg an die Oberfläche sucht. ROVs sind ebenfalls im Einsatz. Auch in den Wochen zuvor hatten ROVs immer wieder den Meeresboden gefilmt und dabei auch Risse und kleinere Ölaustritte festgehalten (siehe Video vom 13. Juni 2010).