Das Gespräch mit Familie Enin

Zu den Anschuldigungen, in den letzten acht Jahren keine Pacht bezahlt zu haben, gab mir Hassan Enin folgende Antwort: „Noch vor dem Bau des Hotels wurde mit insgesamt sieben Personen eine Company gegründet. Eine der Personen war auch Scheich Wadid Mohamed Spaeil, der als Einlage zum Bau des Hotels das Grundstück beisteuerte. Während der nächsten drei Jahre ist Scheich Wadid Mohamed Spaeil auch dementsprechend und vor allem vertragsgemäß bezahlt worden. Als er nach diesem Zeitpunkt – wie schon vorher in Verträgen festgehalten worden ist – die Company verlassen hat, bestanden keine rechtlichen Restforderungen mehr von seiner Seite. Zusätzlich gibt es neben den Verträgen auch Quittungen, die eindeutig belegen, dass Scheich Wadid Mohamed Spaeil sein Geld bekommen hat. Warum er jetzt nach all den Jahren wiederkommt und den damaligen vereinbarten Preis noch mal in die Höhe treiben will, ist nicht verständlich.“
Angesprochen auf das angeblich vorhandene Gerichtsurteil, in dem es um einen kleineren Teil des Lands geht, auf dem das Sirtaki-Hotel steht, sagte Enin: „Genauso neu und nicht nachvollziehbar ist für mich das angebliche Urteil, dass Ibrahim ein Stück Land zugesprochen bekommen haben soll.“

So steht eine Meinung gegen die andere. Und da der Fall schon bei der Staatsanwaltschaft liegt und auch schon erste Untersuchungen stattgefunden haben, ist es wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis ein Gericht über Dichtung und Wahrheit entscheiden wird. Wie es in der nächsten Zeit allerdings mit dem Sirtaki-Hotel weitergehen wird, steht noch in den Sternen und wird sich wahrscheinlich erst in den nächsten Wochen klären.
Von mir darauf angesprochen, warum Heidi Enin sich an die Presse gewandt hatte, sagte sie: „In erster Linie wegen unserer Kunden. Eigentlich wollte ich den Bericht nur auf unserer Internetseite veröffentlichen, doch so konnte ich einfach mehr Kunden erreichen, da ja alle Unterlagen und Informationen über die Buchungen im Computer sind, an den wir nicht mehr herankonnten.“
Als Antwort auf meine Frage, wer denn in der Not als erstes für sie da war, wurden neben Freunden und Bekannten, die in Dahab wohnen, auch die deutsche Botschaft von Heidi Enin genannt. „Ich hätte nicht gewusst, was ich ohne die Hilfe der Botschaft gemacht hätte! Alle Unterlagen, mein Pass, einfach alles mussten wir zurücklassen. Das Personal in der Botschaft war wirklich eine große Hilfe.“

Nun bleibt also abzuwarten, was das Gericht entscheiden wird. Am Sonnabend habe ich einen Termin mit dem Bürgermeister von Dahab. Lassen wir uns also überraschen, was diese Seite zu diesem Vorfall sagen wird.

Da morgen Freitag – also hier „Sonntag“ – ist, werde ich mir erst einmal ein brandneues Hotel im Süden von Dahab anschauen. Laut erster Berichte soll es der „neue Traum“ von Dahab sein …