Deutsche Touristin von Hai getötet

Gestern, am 5. Dezember 2010, ist eine deutsche Touristin in der Naama Bay bei Sharm el Sheikh von einem Hai angegriffen und tödlich verletzt worden. Das Unglück fand vor dem Hyatt-Hotel statt. Die Schnorchlerin wurde von einem Weißspitzen-Hochseehai im flachen Wasser angefallen und tödlich verletzt. Wie wir am 2. Dezember berichteten, sind bereits in der vergangenen Woche drei russische Touristen in der Nähe von Sharm el Sheikh ebenfalls von einem Weißspitzen-Hochseehai angegriffen worden und zum Teil schwer verletzt. Danach verhängte die CDWS bis einschließlich vergangenen Samstag eine Speere für die Strände und Riffe vor Sharm. Tragischerweise kam es dann gleich am ersten Tag nach der Aufhebung der Sperre zum tödlichen Unfall.

Der Tauchbetrieb ist eingestellt
Angel Balazs, Basisleiter der Werner Lau Basis in der Naama Bay, bestätigte uns, dass nun alle Riffe und Strände auch vor Sharm el Sheikh von der CDWS gesperrt wurden. Das betrifft auch Ras Mohammed und Tauchplätze, die vor der Küste liegen. „Es ist ein gespenstisches Bild, alle Schiffe liegen im Hafen, kein einziges Boot ist rausgefahren und kein Mensch ist im Wasser der Naama Bay“, so Balazs. Der gesamte Tauchbetrieb in Sharm el Sheikh ist nun eingestellt. Heute Mittag um 14 Uhr wird die CDWS verkünden, wie es weitergehen soll.

Hand beim Füttern abgebissen
Einer der russischen Touristen, die letzte Woche angegriffen wurden, sollen Lebensmittel ins Wasser mitgenommen haben, um Fische anzufüttern. „Wir sehen das jeden Tag, wie Schnorchler mit Essensresten vom Hotelbuffet ins Wasser gehen. Die Schilder, die am Strand aufgestellt sind und darauf hinweisen, dass jede Art der Fütterung verboten ist, werden einfach nicht beachtet. Die Touristen wollen das perfekte Foto mit vielen Fischen drauf machen, das scheint ihnen wichtiger zu sein als ihre eigene Sicherheit“, so Balazs. Tatsächlich biss der Hai der russischen Touristin letzte Woche die Hand ab, mit der sie gerade Fische fütterte. „Fütterungen sind an Bord eines Safariboots gut zu überwachen, die Guides sind ja immer dabei, aber die Schnorchler und Badegäste an den Stränden können eigentlich machen, was sie wollen“, sagt Balazs. „Es wäre sinnvoll, wenn die CDWS nun auch Strandwächter einsetzt, die die Schnorchelaktivitäten überwachen!“

Führte Verwechslung zum Angriff?
In Sharm el Sheikh wird gemunkelt, dass es sich bei allen vier Angriffen um ein und dasselbe Tier handeln soll. „Normalerweise machen Haie so etwas nicht“, ergänzt Balazs. „Es geht das Gerücht um, dass einige Weißspitzen-Hochseehaie großen Frachtern auf dem Weg von Saudi Arabien nach Sharm el Sheikh und Aqaba folgten, die im November Schafe transportiert haben. Bei der Überfahrt wurden wohl immer wieder tote Tiere über Bord geworfen und davon haben sich die Haie ernährt. Vielleicht hat eines der Tiere die Schnorchler mit einem der toten Nutztiere verwechselt.“

Hai-Fahndung ist angelaufen
Kurz bevor die ersten Schnorchler letzte Woche angegriffen wurden, haben Taucher noch ein Foto von dem Weißspitzen-Hochseehai machen können. Dieses Foto dient nun als „Fahndungsfoto“. Guides arbeiten mit der CDWS zusammen und versuchen nun, dieses Tier zu finden und zu fangen.

Wir werden euch weiterhin über die Lage in Sharm el Sheikh informieren.