„Die Bucht“ erhält Oscar

Am 7. März 2010 hat die „Academy of Motion Picture Arts and Sciences! den Doku-Thriller „Die Bucht“ mit dem Oscar für den „Besten Dokumentarfilm“ ausgezeichnet. Nicht nur Regisseur Louie Psihoyos und Hauptdarsteller und ehemaliger Delfintrainer Ric OBarry stehen nun im Rampenlicht, sondern mit ihnen auch das dunkle Geheimnis jener Bucht im japanischen Fischerort Taiji (siehe dazu auch unsere Biostory „Treibjagd!“ in tauchen 11/2009).
Viele Japaner haben durch den Ökothriller zum ersten Mal von der brutalen Delphinjagd in ihrem Land und der hochgradigen Vergiftung des Delphinfleischs erfahren. „Die Bucht“ deckt schonungslos auf, wie die weltweite Delphinarienindustrie mit den alljährlichen Treibjagden im japanischen Fischerort Taiji verflochten ist. Dieser brutalen Praktik fallen jedes Jahr rund zweitausend Delfine zum Opfer. Wer weitere Infos zum Kinofilm sucht, findet hier den Link zur Film-Webseite.

Renommiertester Filmpreis der Welt
Die Oscar-Preisverleihung, die am 7. März 2010 in Los Angeles stattfand, ist in Japan die meistgesehene Fernsehsendung. Die Tierschutzverbände WDCS, Pro Wildlife und OceanCare – offizielle Partner von „Die Bucht“ – hoffen daher, dass die japanische Regierung durch die Auszeichnung des Films mit einem Oscar nun noch stärker unter Druck gerät. „Die Verleihung des Oscars für den besten Dokumentarfilm an ‚Die Bucht‘ ist nicht nur Auszeichnung, sondern auch ein Appell! Ein Appell für einen anderen Umgang mit Delphinen“, sagt Nicolas Entrup, Sprecher der WDCS in Deutschland und fügt hinzu: „Die Hoffnung auf Veränderungen in Japan und auch in anderen Regionen dieser Welt, den Fang und die Tötung von Delfinen zu stoppen, bleibt bislang leider noch eine Vision.“

Öko-Thriller „Die Bucht“
Der Öko-Thriller hat es in sich – die Filmcrew arbeitete zum Beispiel mit ungewöhnlichen Methoden, um das Geheimnis der Bucht ans Tageslicht zu bringen. In Tarnanzügen, mit Nachtsichtgeräten, UW-Kameras und -mikros sowie in künstlichen Steinen versteckte Kameras dokumentiert das Team rund um Regisseur Louie Psihoyos das blutige Delphinmassaker in Japan. Nicht nur Ric O’Barry, auch das gesamte Team, spielen Katz und Maus mit der japanischen Polizei und sind immer auf der Hut vor aggressiven Treibjagd-Befürwortern.

Der Film „Die Bucht“ lief am 22. Oktober 2009 in den deutschen Kinos an und kann ab dem 12. März 2010 für 17 Euro über die WDCS bestellt werden. Wer lieber liest, wird bei Delius Klasing fündig: Das Buch „Die Bucht – Flippers grausames Ende“ basiert auf dem Film, wurde von Ric O’Barry und dem Schweizer Journalisten Hans Peter Roth geschrieben und kostet 19,90 Euro.