Fischer im Korallendreieck wollen Beifang bekämpfen

Lokale Fischer und private Unternehmen aus der als Korallendreieck bekannten Region haben sich am  letzten Tag des “ Coral Triangle Fisher Forum“ auf ein Paket von Empfehlungen für eine nachhaltigere Fischerei geeinigt. Diese Empfehlungen sehen vor, das Problem des Beifangs in der regionalen Gesetzgebung hervorzuheben und sie in nationale Politik umzusetzen. Weiterhin sollen Zölle auf umweltfreundliches Fischereigerät abgeschafft, eine vertikale Integration von Beifangthematiken in die Versorgungskette erreicht und Anreize für Fischer zur Umstellung ihrer Fischereimethoden geschaffen werden.

Partnerschaften sollen helfen
Geplant sind Partnerschaften mit akademischen Institutionen und Fischereischulen, um ein Bewusstsein und Kapazitäten für umweltfreundlichste Fischereipraktiken und nachhaltige Fischerei bei der jüngeren Generation zu schaffen. Schließlich soll es mehr Forschung und Studien geben, um politische Entscheidungen auf Grundlage besserer Informationen treffen zu können. Verschiedene Organisationen und Einzelpersonen haben sich bereits verpflichtet, die Empfehlungen des Forums voranzutreiben. Das Sekretariat der Coral-Triangle-Initiative on Coral Reefs, Fisheries and Food Securitiy (CTI) wird diese Empfehlungen seinen Mitgliedern vorstellen.

Forum als Austauschplattform
Das vom WWF initiierte dreitägige „Coral Triangle Fishers Forum“ wurde von Fischern aus der Region besucht, um ihre Erfahrungen und innovativen Ideen zur Umsetzung verantwortungsvollerer Fischereipraktiken auszutauschen. „Das erste Fischerforum hat eine gemeinsame Plattform geschaffen, auf der Fischer eng zusammen arbeiten können, um das Beifangproblem zu lösen und eine nachhaltige und gerechte Zukunft für die Fischereiindustrie dieser Region zu sichern“, sagte Keith Symington, Bycatch Strategy Leader des WWF-Coral-Triangle-Programme. Beifang gehört zu den dringlichsten Problemen der heutigen Fischerei im Korallendreieck, die die Vielfalt der Meere und die Fischbestände bedroht. Viele bedrohte Meerestiere einschließlich Meeresschildkröten, Haien, marinen Säugetieren und tausende Tonnen Fisch, der nicht der Zielart entspricht, werden jedes Jahr in den Fischernetzen mitgefangen. Solch ineffektive Fischereipraktiken plündern unsere Meere. Wertvolle Arten, die Millionen von Menschen als Nahrungs- und Einkommensquelle dienen, werden dabei dezimiert“, so WWF-Experte Keith  Symington weiter. „Es ist ermutigend zu sehen, dass die Fischer der Region, groß und klein, die dringende Notwendigkeit dazu erkennen, ihre Fischereipraktiken zu ändern und mit den Akteuren der gesamten Versorgungskette zusammenzuarbeiten, um die Gesundheit der Meere und ihre Ressourcen und damit letztendlich die Zukunft ihrer Betriebe zu schützen. Das Forum hat Fischern die Möglichkeit gegeben, Partnerschaften zu formen, effektive Modelle und Techniken zu erweitern, Lücken in der Politik und Gesetzgebung zu bearbeiten und ökonomische Vorteile und Marktanreize zur Verbesserung ihrer Fischereipraktiken abzuklopfen.

Edeka unterstützt das „Coral Triangle Fishers Forum“
Das „Coral Triangle Fishers Forum“, das vermutlich erste von vielen, wurde vom WWF und dem indonesischen Meeres- und Fischereiministerium in Zusammenarbeit mit dem Southeast Asian Fisheries Development Center (SEAFDEC) veranstaltet und organisiert. Es wurde ermöglicht durch die Unterstützung von Deutschlands größtem Einzelhändler Edeka, der zugleich über das größten Fische- und Meeresfrüchtesortiment verfügt. Edeka hat sich im Rahmen einer WWF-Kooperation dazu verpflichtet, bis 2012 alle Fische- und Meeresfrüchteprodukte aus 100 Prozent nachhaltigen Quellen zu beziehen. Weitere Infos: www.wwf.de