Gerald Nowak berichtet aus Dahab: der Tag nach der Wadiparty

Frank, unser Oberantreiber (siehe Foto unten rechts), kommt heute auch etwas später aus den Federn. Dafür hat er gleich ein Zuckerl für uns bereit: Unsere mitgebrachten Über-den-Tellerrand-Gucker sollen verarztet werden und dürfen als Unfalldummys herhalten. Damit die Touristenpolizei nicht aus ihrer Lethargie erwacht, fahren wir zu den Triple Pools in den Süden Dahabs. Viel schneller als noch vor einem Jahr sind wir dort, da die neue Umgehungsstraße schon in Betrieb ist. In ägyptischer Rekordzeit wurde sie weit oben am Hang weit in den Süden getrieben.
Auch neu ist, dass man inzwischen an den Tauchplätzen Eintritt zahlen muss, wenn man die überdachten Mattenbars zum Umziehen nutzen möchte. Bei den Beduinen hat der Nach-dem-Tauchen-Tee als Bezahlung genügt, da aber leider immer mehr Ägypter aus Kairo die Bars betreiben, wird nun Kasse gemacht.


Die Notfallübung beginnt schon mit gewissen Vorzeichen. Vergessenes Equipment wie Füßlinge, Kopfhaube und Maske geben Abzüge in der B-Note. Die „Pools“ sind ideal für eine überraschende Notfallübung, da der aufgewirbelte Sand beim Einstieg, die Sicht gegen Null reduziert, wenn dann plötzlich einer der Taucher bewusstlos auf den Grund sinkt, wird die Aufmerksamkeit der Tauchlehreraspiranten auf eine harte Probe gestellt. Die Tauchschüler Robert und Dorothea sind jedoch schnell am Mann und mit ihm aus dem Wasser. Die simulierte Rettungskette ist gut abgelaufen.

Der Tag vergeht wieder einmal wie im Flug. Als Abschluss dürfen wir heute auf eine Beduinenhochzeit in die Berge. Nicht schlecht, was an die 1500 Beduinen da in der Wüste inszenieren. Überall stehen Gruppen im Vollmondlicht und singen für die tanzenden tief verschleierten Frauen. Obwohl nur Zaungäste, sind wir mitten drin – und es wird wieder eine lange Nacht. Aber das haben wir ja schon trainiert …

Autor: Gerald Nowak