Schnorchel-Ausfahrten mit Schiffen sind vorerst bis zum 21. Dezember 2010 nur in der Straße von Tiran erlaubt. Strömungsschnorcheln bleibt generell verboten. Glasboden- und U-Boote können weiterhin die Riffe befahren. Alle Wassersportaktivitäten wie Bananaboat- und Wasserskifahren bleiben weiterhin strengstens verboten.
Die CDWS möchte seinen Mitgliedern versichern, dass sie ständig die Situation beobachtet und hofft, die Beschränkungen in der nahen Zukunft aufheben zu können. Allerdings hat die Organisation unter-
strichen, dass die absolute Priorität bei allen Entscheidungen die Sicherheit der Besucher und ihrer Mitglieder ist.
Regeln für die Hotels
An alle Hotels in der Region rund um Sharm el Sheikh sind vom Süd-Sinai-Governeur Vorschriften gesendet worden, die nun zeitnah umgesetzt werden sollen:
- Errichtung eines hohen Wachturms an den Stränden
- Ausbildung des Personals
- das Bereitstellen von Rettungsausrüstung und speziell ausgebildetem Personal
- Platzierung von Schildern die zeigen, dass jegliches Füttern verboten ist
- Aktivierung einer Meeres-Polizeistreife
Laut des Süd-Sinai-Governeurs wird das Schnorcheln und Schwimmen erst nach dem Befolgen dieser Regeln wieder überall erlaubt sein. Die CDWS hat Taucher gebeten, aufmerksam die Riffe zu beobachten, vor allem in den Gebieten, in den Haie angetroffen werden könnten.
Experten geben Empfehlungen heraus
Wissenschaftler arbeiten daran, die Ursachen der vier Hai-Angriffe zu ermitteln und bestätigten, dass zwei Arten an den Zwischenfällen beteiligt waren: ein Weißspitzen-Hochsee- und ein Mako-Hai. Einige Faktoren, die unter anderem zu den Verhaltensänderungen der Haie beigetragen haben, wurden bei einer Pressekonferenz am 12. Dezember in Sharm el Sheikh bestätigt:
- Ein wichtiger Faktor: die illegale Entsorgung von Schafkadavern in den umliegenden Gewässern einen Monat vor den Angriffen
- Illegale Fütterung von Rifffischen und/oder auch Haien durch Schwimmer, Schnorchler und einigen Tauchern
- Die Dezimierung natürlicher Beute in der Region durch Überfischung
- Ungewöhnlich hohe Wassertemperaturen in Sharm el Sheikh
Nach der Veröffentlichung dieser Erkenntnisse hat der führende Experte für Haie, George Burgess, folgende Empfehlungen an die ägyptischen Regierungsvertretern gegeben:
- Keine Haie zu töten
- Ernsthafte Maßnahmen gegen illegale Entsorgung im Meer von Tierkadaver und anderen Abfallprodukten zu ergreifen
- Das Füttern von Meerestieren, insbesondere Riff-Fischen und Haien, sollte sofort gestoppt werden
- Hohe Geldstrafen sollten bei Verstößen gegen dieses Verbot verhängt werden
- Es ist dringend erforderlich, das Personal auf den Tauchbooten und in den Strandhotels im Bereich Umwelt und Rettungsaktionen entsprechend zu trainieren und auszubilden
- Aufklärung von Touristen und der Öffentlichkeit über Umweltbewusstsein, einschließlich der Gefahren der Fütterung von Meeresbewohnern, durch Filme in Flugzeugen, durch Reiseveranstalter und Hotels sowie durch Briefings von Tauchbasen und Schnorchelbetrieben
- Strenge Durchsetzung der Gesetze gegen illegale Fischerei, um die natürliche Beute der Haie nicht zu dezimieren
- Investitionen in weitere Studien der Haie im Roten Meer
In Bezug auf die Vorschläge der anwesenden Offiziellen bei der Pressekonferenz, die Strände mit Netzen zu versehen, hat George Burgess folgendes klargestellt:
Es werden zwei Arten von Netzen verwendet. Kiemennetze, die entworfen sind, um so viele Haie wie möglich zu töten, sind völlig inakzeptabel. Ausschließungsnetze werden ausgelegt, um eine Barriere zwischen Haien und Schwimmer zu bilden, nicht um Meerestiere zu töten. Diese Ausschließungsnetze sind nur in Gebieten mit flachen, sandigen Böden mit geringer Strömung und Wellen empfohlen. Der Einsatz dieser Netze in jedem anderen Bereich wäre für die Umwelt sehr schädlich. Weitere Infos findet ihr auf www.cdws.travel