Robbenjagd in Namibia beginnt

Vor einigen Tagen begann in Namibia die Jagd auf 80 000 Robbenjunge und 6 000 männliche erwachsene Tiere. Der IFAW (Internationaler Tierschutz-Fonds) verurteilt dieses unnötige Abschlachten. Weltweit hat sich die Überzeugung durchgesetzt, dass kommerzielle Robbenjagden beendet werden müssen. „Namibia kann keine wissenschaftliche Begründung für seine jährliche Robbenjagd vorbringen,“ so Dr. Ralf Sonntag, Leiter des IFAW-Deutschland. „Sie ist nicht einmal ökonomisch sinnvoll, da mehr und mehr Länder die Einfuhr von Robbenprodukten verboten haben und die Preise jedes Jahr weiter fallen.“ Insgesamt haben 30 Länder den Handel mit Robbenprodukten verboten. Das im Mai 2009 von der EU beschlossene Handelsverbot tritt nächsten Monat in Kraft.
Im März 2009 beendete Russland seine kommerzielle Robbenjagd im Weißen Meer. „Damit stellen sich Namibia, Norwegen und Kanada ins Abseits, indem sie als einzige Staaten an dieser grausamen und völlig überflüssigen Tradition festhalten,“ so Sonntag. Die Jagd in Namibia ist die zweitgrößte kommerzielle Robbenjagd nach der kanadischen. Südafrika hat seine Jagd bereits 1990 eingestellt. Offiziell dauert die Jagd in Namibia bis zum 15. November. Die Jungtiere werden hauptsächlich wegen ihres Fells getötet, die Genitalien der Bullen werden als Potenzmittel nach Fernost verkauft. Die kleinen Robben töten die Jäger durch einen Schlag auf den Kopf, die ausgewachsenen Tiere werden erschossen. Mehr Infos über das Robbenabschlachten findet ihr auf www.ifaw.org.