Der Rote Thunfisch (Thunnus thynnus), auch Blauflossenthun genannt, ist ein Fisch der Superlative: Er wird bis zu 700 Kilogramm schwer und fünf Meter lang, erreicht 80 Stundenkilometer und taucht 900 Meter tief. Doch jahrzehntelange Überfischung brachte die Bestände an den Rand des Kollapses: Experten schätzen, dass es heute 85 Prozent weniger Rote Thunfische gibt als vor 50 Jahren. Im Westatlantik ist der Rote Thun vom Aussterben bedroht, im Mittelmeer und Ostatlantik stark gefährdet.
Die EU ist der größte Exporteur des Roten Thun, der Großteil des Fangs geht nach Japan. Dort ist er für Sushi oder Sashimi sehr begehrt. Auf einer Fischauktion in Japan erzielte ein einziges Tier kürzlich einen Rekordpreis von 130.000 Euro. „Der Zusammenbruch der Bestände geht auf das Konto der EU-Fischerei-Industrie und der millionenschweren EU-Subventionen. Frankreich fängt weltweit den meisten Roten Thun. Immer größere Fangschiffe und leistungsfähigere Fangtechniken haben dazu geführt, dass die gefangenen Fische immer kleiner werden“, so Freyer.
Die Thunfischkommission ICCAT, die den Fang regulieren soll, versagt seit 30 Jahren darin, die Überfischung zu stoppen. Die ohnehin zu hohen Fangquoten werden angesichts der horrenden Preise, die für Roten Thun gezahlt werden, regelmäßig überschritten. „Die Lage des Roten Thun ist dramatisch“, so die Pro-Wildlife-Sprecherin. „Mit der heutigen Entscheidung geht die Jagd auf die letzten großen Exemplare des Roten Thun ungehindert weiter.“
Weitere Informationen findet ihr auf www.prowildlife.de/CITES_CoP15