Tolle Erfolge für Delphinschützer

Gleich zwei Positive Meldungen erreichten unsere Redaktion! Die Delphinschützer der Organisation WDSF (Wal- und Delfinschutz-Forum) haben sich mit ihren Protesten beim Reiseveranstalter TUI durchsetzen können. Sie forderten von TUI, türkische Delphinarien aus dem Reiseprogramm zu nehmen. Immer wieder wurde von Tierschutzorganisationen über die schlimmen Haltungsbedingungen in dem Urlaubsland berichtet. Der aktuelle Öko-Thriller „Die Bucht“ belegte außerdem, das viele Delphine, leider auch viele in den türkischen Delphinarien, aus den brutalen Treibjagden Japans stammen (mehr Infos zum Delphin-Mord in Japan findet ihr in der tauchen-November-Ausgabe).
TUI hat mit sofortiger Wirkung den Troy-Park in Belek an der türkischen Riviera sowie das Dolphin Land in Antalya aus dem Programm genommen. Im Falle des Dolphin Land war Harald Zeiß, Leiter des Qualitäts- und Umweltmanagements der TUI, im September selbst vor Ort: „Ich konnte mir ein Bild von den mangelhaften Zuständen machen: Die Größe der Becken, die Lautstärke während der Shows, die Haltung und Hygiene der Tiere entsprachen zum Zeitpunkt der Prüfung nicht einmal unseren Mindestanforderungen, so dass er umgehend aus dem Verkauf genommen wurde.“ Das Delphinarium in Alanya wird derzeit noch von TUI überprüft.
Andere Reiseveranstalter müssen noch nachziehen!
Das WDSF und die Organisation Pro Wal begrüßten die Entscheidung der TUI, kritisierten aber gleichzeitig, dass andere deutsche Reiseveranstalter diesem positiven Beispiel nicht gefolgt seien. Jahn-Reisen (REWE-Touristik), Schauinslandreisen, Öger-Tours, Neckermann und Thomas Cook haben die Delphinarien-Angebote in der Türkei leider noch nicht aus dem Programm genommen! WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller rät allen Reisenden: „Kaufen Sie keine Eintrittskarten für Zoos mit Delphinarien und buchen Sie keine Reisen bei Reiseveranstaltern, die Delphinarien-Touren in ihrem Programm haben und an dem grausamen Geschäft mit Japan in der Türkei noch Geld verdienen.“
Keine Geheimniskrämerei mehr in Nürnberg!
Auch der WDCS (Whale & Dolphin Conservation Society) ist ein Durchbruch gelungen: Die Walschutzorganisation versucht schon seit Jahren, Akteneinsicht in die Unterlagen zu bekommen, in denen die Haltung der Delphine dokumentiert wird. Anlass für die geforderte Akteneinsicht war der Tod von sechs Großen Tümmlern, die zwischen Mai 2006 und Juni 2007 im Delphinarium starben. Doch der Tiergarten hatte der WDCS lediglich selektive Informationen zukommen lassen und verweigerte bislang die vollständige Akteneinsicht. Nun wurde der Klage vom WDCS seitens des Bayrischen Verwaltungsgerichts stattgegeben. „Mit dem Entscheid wurde ein immens wichtiger Schritt getan, um Daten zur Delphinhaltung transparent zugänglich und wissenschaftlich unabhängig verwertbar zu machen. Wir hoffen nun auf Kooperation seitens des Tiergartens. Die Öffentlichkeit hat ein Recht auf diese Informationen,“ sagt Dr. Karsten Brensing, Meeresbiologe bei der WDCS. Wir bleiben an beiden Themen für euch dran! Mehr Infos bekommt ihr auf www.wdsf.eu und www.wdcs-de.org.