Umsetzung der „Top Kill“-Methode steht doch noch nicht fest

Zurzeit werden noch Untersuchungen am Sicherheitsventil (Blowout Preventer, BOP) und Testläufe mit anderen Bohrflüssigkeiten durchgeführt, um die Druckverhältnisse zu messen und Kenntnisse über die tatsächlichen Fließwege zu erlangen. Erst nach Abschluss dieser Arbeiten wird darüber entschieden, ob das Top-Kill-Verfahren eingesetzt wird.
Die Anwendung dieses Verfahrens wird auf eine Dauer von bis zu zwei Tagen geschätzt. Falls erforderlich hält BP auch die notwendigen Pläne und Materialien vor, andere Werkstoffe verschiedenster Art unter hohem Druck in das Sicherheitsventil einzubringen, um den Ölfluss zu stoppen.

Webcam soll weiter laufen
BP wird die Ausstrahlung der Live-Videobilder vom Meeresboden fortsetzen – auch während der Diagnosearbeiten und, wenn sich dafür entschieden wird, während des Einsatzes der Top-Kill-Methode. Im Verlauf der Arbeiten wird sich nach Angaben von BP das Fließbild des ausströmenden Öl-Gas-Gemischs wahrscheinlich sehr stark verändern. Diese Veränderungen sollen jedoch keine Rückschlüsse auf den erzielten Arbeitsfortschritt oder einen möglichen Erfolg oder Scheitern der Top-Kill-Methode erlauben.

Einsatz der LMRP-Glocke weiterhin in Planung
Für den Fall, dass es mit der Top-Kill-Methode nicht gelingt, den Öl- und Gasaustritt vollständig zu stoppen, hat BP Einsatzpläne für die sogenannte „LMRP“-Glocke entwickelt (siehe dazu auch unsere News vom 25. Mai). Hierbei würde die defekte Steigleitung oberhalb des Sicherheitsventils abgetrennt und die Glocke, die über eine Leitung mit dem Auffangschiff „Discoverer Enterperise“ verbunden ist, über das Rohrende gestülpt werden.
Wie die Top-Kill-Methode in der Theorie erfolgen soll, zeigt das kurze Video: