Unser Bericht aus Dahab: das erste Treffen

Die Fakten aus Sicht von Wadid Mohamed Spaeil:
Seit 1989 ist das Hotelgrundstück an Hassan Enin vermietet. Zwar gab es in den ersten Jahren unregelmäßige Mietzahlungen, doch wurden diese vor sechs Jahren komplett eingestellt. Nach unzähligen Versuchen, sein Geld zu bekommen, blieb jetzt nur noch die Möglichkeit, das Hotel zu besetzten. Doch das sollte möglichst friedlich geschen. Wadid Mohamed Spaeil: „… Ich möchte keine Gewalt oder böse Worte sprechen lassen. Immer wieder habe ich angeboten, dass er (Hassan Enin, Anm. d. Red.) entweder die Pacht zahlen solle, er das Grundstück kaufen oder mir das Hotel veräußern könne. Doch immer wieder habe ich eine Absage nach der anderen bekommen. Was sollte ich nun tun?“

Das Land, auf dem das Sirtaki-Hotel steht, besteht aus zwei Grundstücken, wobei der größere Teil seit vielen Generationen im Besitz der Familie von Wadid Mohamed Spaeil ist. Zurzeit befinden sich vier Beduinen im Hotel, die dafür Sorge tragen, dass die Forderungen bestehen bleiben. Der Umgang zwischen den Beduinen und der Polizei ist sehr freundlich: Man sitzt zusammen, trinkt Tee und teilt sich die eine oder andere Mahlzeit. Außerdem versuchen die Behörden, eine Lösung zu finden, damit der Streit so schnell wie möglich beendet werden kann. Die Besitzrechte scheinen auch geklärt: Laut Wadid Mohamed Spaeil wisse die Regierung, dass es sich um das Grundstück seiner Familie handle.

Eine der schönsten Aussagen, die Wadid Mohamed Spaeil während des Interviews sagte, war: „Das Leben ist viel zu kurz, um sich mit solchen Problemen zu belasten. Die beste Art, einen friedlichen Lebensweg zu gehen, ist mit einem Lächeln auf dem Gesicht!“ Das unterstreicht auch seine Art, wie er mit dem Streitfall umgeht. „Herr Hassan Enin könne jederzeit einen der drei Vorschläge wahrnehmen und der ganze Vorfall wäre für immer erledigt.“

Morgen Abend treffe ich mich mit Hassan Enin und seiner Frau Heidi …