Untersuchung der Hai-Angriffe läuft

Wie die CDWS meldet, bleiben die Tauch- und Wassersportbestimmungen, die seit gestern gelten, weiter bestehen. Um die inzwischen eingetroffenen Hai-Experten umfassend zu informieren, werden Taucher gebeten, Hai-Sichtungen in den zum Tauchen freigegebenen Gebieten zu dokumentieren und dem CDWS-Büro in Sharm el Sheikh mitzuteilen.

Hai-Sichtungen sollen dokumentiert werden
Notiert werden sollten – soweit möglich – der Ort der Sichtung, die Uhrzeit und die Haiart. Außerdem wünscht sich die CDWS Stichworte zum Verhalten des Hais, die Tiefe, in der sich das Tier aufhielt, und eine Angabe, wie lange das Tier beobachtet wurde. Die Informationen sollen an das CDWS-Büro gemailt werden. Folgende Mitarbeiter und E-Mail-Adressen stehen zur Verfügung: Amr Elbendary (amr.elbendary@cdws.travel), Ahmed Mansour (ahmed.mansour@cdws.travel) und Nabil Fadlallah (nabil@cdws.travel). Taucher, die Fotos von den Haien angefertigt haben, können diese an sinai.tec@cdws.travel mailen, wer ein Video gedreht hat, möchte dieses auf einer DVD im CDWS-Büro in Hadaba vorbeibringen.

Das Gespräch mit Hesham Gabr
Wie Hesham Gabr, CDWS Chairman, tauchen-Redaktuerin Jasmin Jaerisch am Telefon mitteilte, sind die Hai-Experten am heutigen Tag in Sharm el Sheikh angekommen und haben bereits mit ihrer Arbeit begonnen. In den nächsten Tagen werden sie Augenzeugen zu den Unfällen befragen und Daten auswerten. Schlussendlich soll eine Strategie erarbeitet werden, wie man in Zukunft solche Unfälle vermeiden kann. Wie uns Gabr mitteilte, sind zwei verschiedene Hai-Arten an den Unfällen beteiligt: Sicher ist, dass ein Weißspitzen-Hochseehai dazu gehört. Über die zweite Art sind sich die Experten noch nicht sicher. Auf die Frage hin, ob jetzt mit einem Abtöten der Haie vor Sharm el Sheikh zu rechnen ist, sagt Gabr, dass die CDWS ein solches Verhalten nicht unterstützt. Das Töten der beiden Haie am vergangenen Wochenende sei nicht von der CDWS durchgeführt worden, sondern von der National Park Authority.

Gabr bestätigte uns außerdem, dass mindestens einer der vier verunglückten Schnorchler Futter mit ins Wasser genommen hatte und bei den anderen zumindest Futter von anderen Schnorchlern im Wasser und in der Nähe war. Auf unser Nachfragen, ob die CDWS darüber informiert ist, dass viele Schnorchler regelmäßig Rifffische mit Speiseresten füttern, antwortete Gabr, dass er dazu nichts sagen kann. Er wäre sich aber sicher, dass einige so etwas tun, wobei die CDWS einem solchen Verhalten nicht zustimmt. Wir fragten ihn, ob es nicht sinnvoll wäre, dass die CDWS sich dafür einsetzt, an stark frequentierten Hotelstränden Wächter oder Guides einzusetzen, die die Schnorchler überprüfen. Daraufhin teilte uns Gabr mit, dass diese Problem bei ihm „ganz unten auf der Liste“ stehen würde. „Viel wichtiger sei es“, sagte er, „zu verhindern, dass große Frachter Tierkadaver über Bord werfen und damit Haie anlocken.“